Revoir Paris. Paris durch die Linse der Gebrüder Séeberger (1900-1907)

Reise durch das Paris der Belle Époque

Die Gebrüder Séeberger waren Jules (1872-1932) und seine zwei jüngeren Brüder Henri (1876-1956) und Louis (1874-1946). Die Fotos zeigen ikonische Orte in Paris wie Montmartre, aber auch weniger bekannte Orte wie den Fluss Bièvre. Jeder Ort wird stets durch die Anwesenheit von Pariserinnen und Parisern lebendig. Die Ausstellung bietet eine chronologische und thematische Reise durch das Paris der Belle Époque, gesehen durch die Linse der Gebrüder Séeberger. Wie kein anderer wussten sie, die Atmosphäre der Stadt an der Schwelle zum Ersten Weltkrieg einzufangen.

Amateurfotowettbewerbe

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kameras immer benutzerfreundlicher, und das Fotografieren zog eine wachsende Zahl von Liebhabern an. Die Stadtverwaltung von Paris reagierte darauf, indem sie Amateurfotowettbewerbe für Dokumentarfotografie organisierte, die in einer Ausstellung mündeten. Zwischen 1904 und 1907 wurden vier solcher Wettbewerbe organisiert, an denen die Gebrüder Séeberger an allen vier Ausgaben teilnahmen. Die Stadtverwaltung gab die Themen für die Wettbewerbe vor, bei denen es um historische Orte oder Orte ging, die sich veränderten oder sogar aus dem Stadtbild verschwinden könnten, wie der Jardin du Luxembourg, der Jardin des Plantes, die Ufer der Seine, das alte Montmartre, die Stadthäuser (hôtels particuliers) im Marais und der Fluss Bièvre. Die eingereichten Fotos wurden von einer Jury bewertet und im Petit Palais ausgestellt. Die Gewinner erhielten eine Medaille und die Stadt nahm die Siegerfotos in die Sammlung des Musée Carnavalet auf. Die Ausstellungen boten den Gebrüdern Séeberger die Gelegenheit, aufzufallen und markierten den Beginn ihrer Karriere, in der sie sich später auf Postkarten und das Fotografieren von schön gekleideten Damen auf der Straße spezialisierten.