Giacomo Balla, Paravento con linea di velocità, 1916-1917
Giacomo Balla, Paravento con linea di velocità, 1916-1917 Ölfarbe auf Leinwand in vom Künstler bemalten Rahmen, 151 x 126 cm, erworben mit Unterstützung der Lotterie BankGiro Loterij und der Vereniging Rembrandt (u. a. dank ihres Maljers-de Jongh Fonds) Kollektion des Kröller-Müller Museums
Objekte für die Einrichtung
Der italienische Künstler Giacomo Balla greift als einer der ersten den Futurismus auf. Diese Strömung soll die zeitgemäße Dynamik, das Gefühl der Geschwindigkeit und des ständigen Wandels zum Ausdruck bringen. Balla befasst sich außer mit der Malerei auch mit der futuristischen Gestaltung des Alltags. Er fertigt zahllose Entwürfe für die Inneneinrichtung, von Überzügen, Lampen, Geschirr und zerlegbaren Möbeln bis zu kompletten Einrichtungen.
Fahrendes Auto
In seinem Werk Paravento con linea di velocità greift er das Thema eines fahrenden Autos auf, um mit der Darstellung von Bewegung zu experimentieren. Das Auto selbst ist nicht erkennbar, doch Bewegung und Geschwindigkeit werden in einer abstrakten, energischen Arabeske, der „Geschwindigkeitslinie“ dargestellt.
„Shaped canvas“
Balla hat den Paravent beidseitig bemalt. Auf diese Weise nimmt er buchstäblich den Raum auf und dehnt die Grenzen der zweidimensionalen Leinwand aus. So gesehen ist dieser Paravent ein frühes Beispiel für ein „Shaped Canvas“. In frischen, kontrastreichen Farben gelingt es dem Künstler, Licht, Geschwindigkeit und Dynamik in einer bemerkenswert modern wirkenden Synthese aus Linien und Farbe zusammenzuführen.